Geschichte und Entstehung der progressiven Muskelentspannung
Das Konzept der progressiven Muskelentspannung wurde von dem amerikanischen Arzt und Psychophysiologen Prof. Edmund Jacobsen entwickelt. Bei der Arbeit mit seinen Patienten erkannte Jacobsen den engen Zusammenhang von psychischer Anspannung und muskulären Verspannungen. Er entdeckte bei seinen frühen Untersuchungen, dass bei Spannungsgefühl (z.B. innere Unruhe, Angst) auch eine Muskelspannung beteiligt ist. Daraus folgerte er, dass umgekehrt durch bewusstes An- und Entspannen verschiedener Muskelgruppen fast alle Muskelspannungen abgebaut werden können, während sich gleichzeitig der psychische Zustand verbessert. Aus dieser Erkenntnis entwickelte er in den Jahren von 1908-1934 sein Trainingsverfahren, bei dem durch den Lernvorgang der Unterscheidung der unterschiedlichen Gefühls­zustände bei An- und Entspannung nachweislich ein Zustand tiefer Entspannung eingeleitet und erlebt werden konnte.
Progressive Muskelentspannung heute
Bei der PMR handelt es sich heute um ein aktives Entspannungsverfahren, bei dem durch bewusste Anspannung einzelner Muskelgruppen und nachfolgender Entspannung dieser Muskeln physische und psychische Spannungszustände gelöst werden können. Gleichzeitig wird durch die Konzentration auf den Wechsel von An- und Entspannung das Körperbewusstsein gesteigert. Durch den Kontrast zwischen Anspannung und Entspannung fällt es leichter, die damit verbundenen Empfindungen zu erkennen und zu unterscheiden.
Indikationen für die progressive Muskelentspannung
- Stress und innere Unruhe
- Erschöpfungszustände
- Schlafstörungen
- Schmerzen insb. Kopf- und Rückenschmerz (Migräne)
- Bluthochdruck
- Angstzustände
- Blasenstörungen und Verdauungsstörungen
- Konzentrationsstörungen
Progressive Muskelentspannung in der Sauerlandklinik
Bei uns in der Sauerlandklinik wird die progressive Muskelentspannung als Gruppentherapie von ausgebildeten Entspannungstherapeuten durchgeführt. Durch verbale Anleitung lernen Sie das Konzept der PMR kennen, sodass Sie die Übungen später eigenverantwortlich und ohne therapeutische Unterstützung durchführen können.